Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Heute ist allgemein bekannt, auch durch elektrophysikalische Messungen,  dass nach einer kurzen Muskelanspannung in der Erholungsphase die Grundspannung des Muskels sinkt, d.h. man kommt in einen tieferen Zustand der Entspannung als vorher.
Der amerikanische Arzt Edward Jacobson (1888-1976) hat diese Veränderungen als einer der Ersten entdeckt und erforscht. Er stellte einen Zusammenhang zwischen übermäßiger muskulöser Anspannung (=erhöhter Grundtonus) und körperlich-seelischen Erkrankungen fest.   Spannung und Anstrengung gehen immer einher mit der Verkürzung der Muskulatur, als Ausdruck einer erhöhten Erregung oder auch Anspannung (vermehrte Nervenimpulse auf die Muskulatur), Entspannung ist das genaue Gegenteil.
Bei der Progressiven Muskelentspannung, auch progressive Muskelrelaxation (PMR), werden nacheinander einzelne Muskelgruppen in einer bestimmten Reihenfolge angespannt, diese Muskelspannung wird kurz gehalten, um dann wieder gelöst zu werden. Man konzentriert sich auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung und die dabei entstehenden Empfindungen. Mit der Zeit lernt man (Muskel-)Entspannung bewusst herbei zuführen und kann damit auch andere vegetative Symptome der Erregung mildern, wie Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern.
Die Methode wird häufig eingesetzt im Rahmen einer Verhaltenstherapie bei Angststörungen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Schlafstörungen sowie Stressbelastungen und zählt damit zu den körperlichen Entspannungsmethoden.