Je nach Position der Schröpfgläser wird über die Haut ein sog. kutiviszeraler Reflex ausgelöst, der eine vegetative Veränderung an dem entsprechenden inneren Organ bewirkt, das zu dem Reflexbogen gehört.
Beim „blutigen Schröpfen“ wird die Haut vorher angeritzt, das kann auch mit einem kleinen Gerät, das viele kleine Nadeln/Messerspitzen besitzt, durchgeführt werden (nach dem Erfinder, Baunscheidtieren, genannt).
Schröpfen wird zur Abwehrstärkung und Entschlackung eingesetzt. Auch Myogelosen (Muskelverhärtungen) lassen sich damit gut behandeln.
Geht auf die Säfte-Lehre von Hippokrates von Kos ( 460- 377 v. Christus ) zurück.
Man ging davon aus, dass es vier Kardinalsäfte gibt: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle; diese Säfte-Lehre ist überholt. Durch Paracelsus von Hohenheim und Bernhard Aschner (Wien1883 -1960) erfolgte die Umarbeitung in „ausleitende Verfahren“.
Die Ausleitungsverfahren erfolgen über die Haut, die Niere, den Darm, Schwitzen und Blutentzug.
Die Ausleitungsverfahren sind, richtig angewendet, wichtige Mechanismen zur Anregung der Selbstheilungskräfte des Organismus.
2. Was versteht man unter Schröpfen?
Bei der Schröpftherapie wird mittels Schröpfgläsern, in denen ein Unterdruck erzeugt wird, eine Ausleitung von Schadstoffen über die Haut angestrebt.
Schröpfen, Schröpfgläser mit Unterdruck (Hautreizmethode), trockenes und blutiges Schröpfen. Über entsprechende Dermatome geschieht eine Entlastung der Organe, das erzeugte Hämatom wirkt einerseits im Sinne einer Eigenblutbehandlung, andererseits kommt es zu einer verbesserten Durchblutung im betroffenen Areal.
Schröpfkopfmassage: Wirkung wie Bindegewebsmassage
Schröpfmittel: Schröpfgläser, Schröpfschnäpper Lanzetten, Unterdruckerzeugung (Gummi, Wärme usw.)
3. Welche Arten der Schröpftherapie gibt es?
- Trockenes Schröpfen
- Blutiges Schröpfen
- Schröpfkopfmassage
Indikation trockenes Schröpfen: chron. schwächende Krankheiten, spast. Zustände von Organen, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Verstopfung, Reizkolon, Menstruationsbeschwerden.
Das trockene Schröpfen, Behandlung
Durchblutungsfördernde Salbe oder Öle auf die Haut auftragen, und Schröpfgläser mit mittlerem Sog auf das zu behandelnde Areal aufsetzen. Beobachten, um Hämatome zu vermeiden, gegebenenfalls etwas Luft in das Ventil hereinlassen, damit weniger Unterdruck ( Sog) im Glas entsteht..
Das Schröpfen mit Gläsern
Das zu bearbeitende Areal mit einem die Durchblutung förderndem Öl einreiben und Schröpfköpfe ansetzen s.o. Dann mit den Köpfen langsam über das Areal fahren, vor und zurück, seitwärts ….. Die Wirkung ist die der Bindegewebsmassage ähnlich.
Schröpfkopfmassage mit Geräten
Die Geräte erzeugen einen pulsierenden Unterdruck.
Massagetechnik: Schieben der Schröpfköpfe parallel zur Wirbelsäule in Richtung Kreuzbein, ab und zu auch über den Beckenkamm und über das Schulterblatt und die Schulterhöhe. Eine leichte Rötung des behandelten Hautareals ist erwünscht.
Welche Möglichkeiten hat die Schröpftherapie?
Zur Unterstützung der Ausleitung bei anderen Anwendungen wie Fastenkuren,
Körperwickel, Massagen, Sauna, Bäderanwendungen, usw.
Ziel der Schröpfbehandlung
- Die verstärkte Anregung der Durchblutung in dem bearbeiteten Areal und damit der schnellere Abtransport von Schlackenstoffen über die kleinen Gefäße der Haut.
- Anregung von Reflexzonen über die Headschen und Mackanzie Zonen der Haut, die bestimmten Organen zugeordnet sind und somit einen viscerokutaner-Reflex( visceral= die Eingeweide betreffend, Kutis = Haut) auslösen und die Anregung der Organe und deren Entlastung zur Folge haben.
Schröpfen an den Dermatomen, sensible Hautzonen, die von einem bestimmten Spinalnerven versorgt werden. Es erfolgt eine Anregung des Areals und Rückkoppelung über die Spinalnerven zum Gehirn.
Schröpfen nach der „dawos-Methode“, Indikationen:
Es lohnt sich dort zu arbeiten, wo es weh tut. Der Klient erfährt Erleichterung und wird wiederkommen.
Kontraindikationen des Schröpfens:
- nicht direkt über Knochen, z.B Wirbelsäule, (es gibt Ausnahmen)
- nicht auf entzündlichen Hautarealen, frische Narben.
- Einnahme von blutverdünnenden Mitteln ( Marcumar, Heparin, Aspirin)
- akute Infektionen, Körper wird überreizt.
- nicht über Krampfadern
- nicht über großen Blutgefäßen z.B. Halsschlagader (A. carotis)
- Kinder unter 6 Jahren
- ältere geschwächte Menschen mit pergamentartiger Haut
- Schwangere
- Tuberkulose
- Tumorleiden