Klassische Massage

Durch mechanische, manuelle Reize werden die Haut, das Bindegewebe und die Muskulatur gereizt. Die klassische Massage setzt anatomische Kenntnisse voraus und beinhaltet Streichungen (Effleurage), Hautverschiebungen, Knetungen/Walkungen (Petrissage), Zirkelungen/Reibungen (Friktionen),  Klopfungen (Tapotement),  Schüttelungen und Vibrationen. Die Wirkung der Massage erstreckt sich direkt auf den behandelten Körperteil, als auch reflektorisch,  über sog. Reflexbögen auf innere Organe.
Die Anwendung von Massagen ist schon sehr alt (Ägypten, China, Indien, Persien) und gelangte über das Griechenland der Antike (Hippokrates) nach Europa. Erst der Arzt und Alchimist Paracelsus übernahm von dem griechischen Arzt Galen, dessen Schriften er übersetzte, die Massagemethoden im 16. Jahrhundert und führte sie in die Medizin wieder ein, nachdem sie im Mittelalter kein Interesse mehr fand. Nachfolgende Ärzte haben die Massagetechniken weiter in Europa entwickelt:
Ambroise Parè (1510-1590) postoperativ zur Rehabilitation, Samuel Hahnemann 1810 im „Organon der rationellen Heilkunde“, der Schwede Pehr Hendrik Ling (1776-1839), der Holländer Johann Georg Mezger (1838-1909) und der Berliner Orthopäde Albert Hoffa (1859-1907). Er setzte  Massagen gezielt am Bewegungsapparat kombiniert mit Übungsbehandlungen an den Gelenken ein. Damit hatte die Massage endgültig ihren Weg in die moderne Medizin gefunden. Der englische Arzt Henry Head entdeckte die Somatotopik (Beziehung von Hautarealen zu inneren Organen) und Prof. Kohlrausch erforschte Möglichkeiten einer therapeutischen Beeinflussung innerer Organe aufgrund der Selbstbehandlungsversuche seiner Physiotherapeutin Elisabeth Dicke (1884-1952), die die Bindegewebsmassage erfunden hat. Später entwickelte der dänische Arzt Dr. Emil Vodder zusammen mit seiner Frau Estrid die Lymphdrainage.
Heute werden medizinische Massagen von Masseuren oder Physiotherapeuten ausgeübt, die diese in einer speziellen Ausbildung erlernen und gesetzlich dafür geschützt sind.
Im Gegensatz dazu stammen Wellnessmassagen aus der Naturheilkunde verschiedener Völker und können von medizinischen Laien ausgeführt werden. Ihre Hauptwirkung zielt auf das allgemeine Wohlbefinden des Klienten und behandelt nicht ein spezifisches Krankheitssymptom.